v.l. Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele im Gespräch mit Barbara Haselwanter (Pflege HerzMobil Tirol). © © Land Tirol/Krepper
Die nächsten Wochen stehen ganz im Zeichen der Herzgesundheit. Mit zehn Aktionstagen zum Thema Bluthochdruck, organisiert in Zusammenarbeit mit HerzMobil Tirol vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesdienst über hohen Blutdruck und dessen Folgen aufgeklärt.
„Bluthochdruck verursacht oft lange Zeit keine Beschwerden – und wird gerade deshalb häufig unterschätzt. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig hinzuschauen und frühzeitig zu handeln“, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und führt weiter aus: „Ich danke dem engagierten Team von HerzMobil Tirol und auch allen weiteren Partnern – mit ihrem Einsatz rund um den Welt-Hypertonietag tragen sie dazu bei, Bewusstsein zu schaffen und über Vorsorge aufzuklären. Vorbeugung nämlich ist der beste Schutz für unsere Herzgesundheit – deshalb wollen wir beim Land Tirol mit gutem Beispiel vorangehen und mit Aktionstagen gezielt auf Bluthochdruck und Gesundheitsbildung eingehen. Denn wer seinen Blutdruck kennt, kann viel für die eigene Gesundheit tun.“ In den nächsten Wochen werden im Rahmen des vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol der tirol klinken gemeinsam mit der BVAEB, der SVS und der KUF initiierten Projekts „Bluthochdruck“ zehn Aktionstage in den Amtsgebäuden veranstaltet, um die Landesbediensteten zu informieren und ihnen Rückfrage- und Informationsmöglichkeiten zu bieten.
„Das Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war schon das letzte Mal sehr groß und ist auch dieses Jahr ungebrochen. Es sind nahezu alle Aktionstage im Landhaus, aber auch in den Bezirkshauptmannschaften bis zum letzten Termin ausgebucht. Das zeigt, dass es ein großes Gesundheitsbewusstsein in Tirol gibt“, freuen sich Landesamtsdirektor Herbert Forster und seine Stellvertreterin Barbara Soder: „Es ist dem Dienstgeber Land Tirol ein großes Anliegen, dass die Mitarbeiter:innen Gesundheitskompetenz erwerben können, um so ihr langfristiges Wohlbefinden selbst positiv beeinflussen zu können.“
Präventionsprojekt
„Das Programm HerzMobil Tirol – Bluthochdruck ist ein bedeutsames Projekt, da wir hier am Beginn einer Erkrankung bereits positiv auf die Gesundheit einwirken können“, betont auch Bernhard Huter, Direktor der BVAEB-Landesstelle für Tirol, und ergänzt gemeinsam mit Ewald Spiegl, Vorstand der Landes-Abteilung Kranken – und Unfallfürsorge KUF: „So können wir unseren Versicherten helfen, schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Ähnliches zu verhindern, was für die Patient:innen einen großen Mehrwert darstellt, aber auch Ressourcen im Gesundheitssystem freispielt.“
Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) war Partnerin und Mitinitiatorin der ersten Stunde und ist bereits seit Beginn mit absoluter Überzeugung für das Projekt dabei. Ebenso Partner sind die KUF Tirol sowie die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS). Alle Versicherten dieser Sozialversicherungsträger haben die Möglichkeit (bei Erfüllung der Aufnahmekriterien) sich zu diesem Projekt anzumelden.
„Das Team von HerzMobil Tirol tourt nun in den nächsten Wochen mit dem Projekt Bluthochdruck durch ganz Tirol, um an den Bezirkshauptmannschaften und im Landhaus über hohen Blutdruck aufzuklären“, informiert Bettina Fetz, Koordinatorin HerzMobil Tirol die geplante Aktion: „Angeboten wird eine Blutdruckmessung sowie ein Beratungsgespräch. Bei Problemen mit hohem Blutdruck wird den Interessierten eine Abklärung bei einer Netzwerkärztin oder einem Netzwerkarzt von HerzMobil Tirol sowie bei Bedarf eine Aufnahme ins 3-Monats-Programm Bluthochdruck zur Optimierung des Blutdrucks und damit der Vermeidung von Folgeerkrankungen angeboten.“
Hoher Blutdruck kann unbemerkt nachhaltig schädigen
Das Projekt Bluthochdruck befindet sich derzeit in der dritten Projektphase. Bis Februar 2026 können Personen die BVAEB-, SVS- oder KUF-versichert sind im Programm aufgenommen werden.
„Bluthochdruck ist eine weltweit und über alle Bevölkerungsschichten verteilt vorkommende, sehr häufige Erkrankung des Gefäßsystems. In Österreich sind etwa ein Viertel der Männer und rund 17 Prozent der Frauen von dieser Erkrankung betroffen, ab einem Alter von 60 Jahren sogar nahezu 50 Prozent der Bevölkerung“, berichtet Internist Christian Koppelstätter, ein ausgewiesener Experte rund um die Erkrankung Bluthochdruck. Er ist aktuell Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Bluthochdruck und Netzwerkarzt für HerzMobil Tirol.
„Ein hoher Blutdruck bleibt aufgrund der Tatsache, dass er anfangs keine körperlichen Beschwerden verursacht, lange Zeit unbemerkt“, erläutert Koppelstätter, und weiter: „Gerade in dieser Zeit aber schädigt er auf nachhaltige Weise den menschlichen Körper. Beispielsweise ist ein hoher Blutdruck das Hauptrisiko für das Erleiden eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarktes und die Entwicklung einer Herzschwäche. Diesen Erkrankungen wollen wir nun frühzeitig vorbeugen, wodurch vielen Menschen ein schwerer Verlauf erspart werden kann.“
Die bisherigen Erfahrungen mit dem 3-Monatsprogramm Bluthochdruck von HerzMobil Tirol sind durchwegs positiv.
Davon kann auch die ehemalige Patientin Claudia Mair berichten
„Im Rahmen einer Gesundheitsstraße an der Pädagogischen Hochschule Tirol wurde ich zufällig auf HerzMobil Tirol aufmerksam. Obwohl ich mich gesund fühlte und keine Beschwerden hatte, ließ ich spontan meinen Blutdruck messen. Die Werte waren deutlich erhöht – eine Überraschung für mich. Eine 24-Stunden-Messung bestätigte schließlich: Ich habe Bluthochdruck.
Rückblickend ergibt vieles Sinn: Ich war in einer herausfordernden Lebensphase – hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren und hoher Stress im Beruf und im Privaten. Ich funktionierte, war ständig aktiv, aber achtete zu wenig auf mich selbst. Erst durch die Informationen durch Mitarbeiter:innen von HerzMobil Tirol wurde mir bewusst, wie sehr mein Körper bereits überlastet war. Auch die familiäre Vorbelastung – meine Mutter hatte einen Schlaganfall – machte mir klar: Ich musste etwas ändern.
Ich wurde in das Programm aufgenommen und mit einem Geräteset ausgestattet. Täglich übermittelte ich per App meine Werte, mein Befinden und meine Medikamenteneinnahme. Das Betreuungsteam – bestehend aus einer diplomierten Pflegekraft und einem Arzt – begleitete mich engmaschig, passte bei Bedarf die Therapie an und gab hilfreiche Empfehlungen zu Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung.
Schon kleine Veränderungen im Alltag machten einen großen Unterschied. Nach drei Monaten war mein Blutdruck im Zielbereich, ich wurde in die weitere Behandlung durch meinen Hausarzt übergeben – mit einem neuen Bewusstsein für meine Gesundheit.
Mein Fazit:
Ich bin sehr dankbar, dass mein Bluthochdruck frühzeitig erkannt wurde. Ohne das Angebot von HerzMobil Tirol wäre das vielleicht noch lange unentdeckt geblieben. Ich kann nur allen raten: Nutzen Sie solche Programme zur Früherkennung – es lohnt sich. Man kann nicht alles verhindern, aber man kann rechtzeitig handeln.“
(Claudia Mair ist Lehrerin und 55 Jahre alt)
Die Teilnahme am Projekt ist bis Februar 2026 möglich. Voraussetzung ist die Versicherung bei der BVAEB, der SVS oder der KUF. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Maria-Luise Graf unter: Tel. +43 (0) 664 11 77 447, E-Mail: bluthochdruck.herzmobil@liv.tirol
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