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Unser Lebensstil ist meistens hauptverantwortlich für einen erhohten Blutdruck. Bewegungsmangel, Übergewicht, zu viel und falsches Essen, Suchtgifte und andere Lebensgewohnheiten sind nur einige der krankmachenden Faktoren.

Risikofaktoren

Unser Lebensstil ist meistens hauptverantwortlich für einen erhohten Blutdruck. Bewegungsmangel, Übergewicht, zu viel und falsches Essen, Suchtgifte und andere Lebensgewohnheiten sind nur einige der krankmachenden Faktoren.

Dies ist aber gleichzeitig auch die gute Nachricht: mit einer Änderung der Lebensgewohnheiten kann unter Umständen oftmals auf eine Medikation verzichtet bzw. kann diese in der Höhe der Dosis reduziert werden.

Bewegungsmangel

Die zunehmende Technologisierung unserer Umwelt (Auto, Lift, Rolltreppe, …) verleitet zu immer weniger Bewegung. Auch unsere Arbeitsbedingungen haben sich verändert: weniger körperliche aber mehr geistige Tätigkeiten sind gefragt. Dabei nimmt die Bewegung und damit die muskuläre Arbeit so mannigfaltigen Einfluss auf unsere Gesundheit: durch die verbesserte Sauerstoffversorgung des Gewebes funktioniert unsere Verdauung besser, unser Gehirn ist leistungsfähiger, die Stimmungslage ist positiver und insgesamt sind wir einfach besser gelaunt. Und nebenbei verbrennt Muskelgewebe auch mehr Energie als Fettgewebe.

Die gute Nachricht: regelmäßiges tägliches Ausdauertraining mit einer Dauer von ca. 30 min senkt Ihren Blutdruck um ca. 7 mmHg.

Übergewicht

Ein zu hohes Körpergewicht ist fast immer die Folge von „zu viel Essen bei gleichzeitig zu wenig Bewegung“. Nur selten ist die Ursache des Übergewichts in einer Stoffwechselerkrankung oder als Nebenwirkung von Medikamenten begründet.

Die gute Nachricht: eine Senkung des Körpergewichts um 1 kg bewirkt die Senkung des Blutdrucks um ca. 1 mmHg.

Erhöhte Blutfette (Hyperlipidämie)

Unter dem Begriff Hyperlipidämie können entweder erhöhte Cholesterinwerte oder erhöhte Triglyceridwerte oder eine Kombination aus beidem verstanden werden.

Cholesterin ist eine für den menschlichen Körper lebensnotwendige Substanz (z.B. für die Bildung von Hormonen notwendig) und wird deshalb auch vom Körper selbst produziert. Daher sind erhöhte Blutfettwerte nur bedingt auf eine falsche Ernährung zurückzuführen. Mit einer ausgewogenen Ernährung jedoch können diese um bis zu 20 % gesenkt werden. Cholesterin kommt nur in tierischen Produkten und niemals in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor.

Triglyceride bestehen aus Glycerin und drei Fettsäuren. Eine nahrungsmittelbedingte Erhöhung der Triglyceridwerte im Blut entsteht hauptsächlich durch einen zu hohen Alkoholkonsum und zu viele „Naschereien“.

Die im Fett enthaltenen Fettsäuren können gesättigt, ungesättigt und mehrfach ungesättigt sein. Gesättigte Fettsäuren kommen überwiegend in tierischen Produkten vor und erhöhen unsere Blutfettwerte. Einfach ungesättigte Fettsäuren kommen sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Fetten vor und mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen ausschließlich in pflanzlichen Fetten vor und können erhöhte Blutfettwerte senken.

Stress

Unter Stress verstehen wir einen Zustand, in dem wir unter Druck sind und unser Körper einer besonderen Anspannung ausgesetzt ist. Tatsächlich befindet sich unser Körper in einer Stresssituation in einem Zustand erhöhter Alarmbereitschaft und schüttet sogenannte Stresshormone aus, welche einen Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks bedingen. Außerdem erhöht sich die Atemfrequenz und die Durchblutung des Gehirns und die der Muskulatur steigt. Ebenso steigt der Blutzuckerspiegel, daneben werden Verdauungsprozesse, Sexualfunktion und Immunabwehr gehemmt.

Man unterscheidet zwei Arten von Stress:

  • Eustress – der gesunde Stress – im Bereich der mittleren Stressdosis: wir fühlen uns den Anforderungen gewachsen und haben das Gefühl, etwas Tolles zu erreichen.
  • Disstress – der ungesunde Stress – im Bereich der Überforderung und/oder Unterforderung: wir fühlen uns der gestellten Anforderung nicht gewachsen und/oder haben das Gefühl, dass unser tatsächliches Können nicht gebraucht wird.

Stressauslösende Faktoren können vom Ursprung her

  • körperlicher Natur (eigene Krankheit, Doppelbelastung, falsche Ernährung, …)
  • seelischer Natur (Krankheit des Partners, Beziehungskonflikt, …)
  • umweltbedingter Natur (Lärm, Schmutz, Bildschirmarbeit, …)
  • sozialer Natur (gestörte oder fehlende Freundschaften, …) sein.

Ob Stress für einen Menschen gesund oder ungesund ist, ist individuell verschieden und hängt von folgenden Faktoren ab: Häufigkeit, Vielfalt, Dauer, Intensität und individuelle Bewertung der Stressoren. Erfolgreiche Stressbewältigungsstrategien setzen an den zugrundeliegenden Problemen an und sorgen auch langfristig für eine emotionale Ausgeglichenheit.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, am besten frisch gekocht, mit ausreichend frischem Obst und Gemüse (fünf Portionen am Tag) ist für alle körperlich gesunden Menschen empfohlen.

Für Patienten mit einem bestehenden Bluthochdruck ist aber auch wichtig, auf eine geringere Zufuhr von Kochsalz in der Ernährung zu achten. Kochsalz bindet Wasser und führt durch die Zunahme des Blutvolumens zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Vor allem Patienten nach dem 60. Lebensjahr profitieren von einer Reduktion der Kochsalzzufuhr. Salz ist ein Konservierungsmittel: vermeiden Sie daher alle haltbar gemachten Lebensmittel wie Fertigprodukte, eingelegtes Gemüse, Konservenprodukte, Senf und Ketchup und reduzieren Sie den Konsum von Wurst und Käse. Und bei selbst zubereiteten Speisen können Sie die verwendete Kochsalzmenge selbst bestimmen und dieses auch durch die verschiedensten Gewürze ersetzen – Sie werden sehen, wie gut dieses Essen schmeckt.

Die gute Nachricht: die Reduktion von Kochsalz um die Hälfte auf die empfohlene Tagesmenge (ca. 5 g Kochsalz = ein gestrichener TL Salz) senkt Ihren Blutdruck um ca. 4 mmHg. Und die Umstellung von einer eher fleischlastigen zu einer eher mediterranen Kost kann den Blutdruck um weitere ca. 10 mmHg senken.

Tabakkonsum und Alkohol

Die im Tabak enthaltenen Inhaltsstoffe bewirken eine Ausschüttung der Stresshormone  Adrenalin und Noradrenalin, welche eine Erhöhung der Herzfrequenz und eine Erhöhung des Blutdrucks bewirken. Außerdem steigt der Widerstand in den Herzkranzgefäßen und den peripheren Gefäßen bei gleichzeitig verringertem Sauerstoffangebot – dies hat eine verstärkte Herzarbeit zur Folge. Rauchen bedeutet Stress für den menschlichen Körper: ein Anstieg des Blutzuckers und durch die Ausschüttung von Cortisol eine Erhöhung des Cholesterinspiegels ist die Folge.

Außerdem bewirkt das Rauchen eine erhöhte Verklumpungsneigung der Blutplättchen – die Gefahr für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall steigt. Und die über vierzig krebserregenden Stoffe im Tabak erhöhen das Risiko für eine bösartige Tumorerkrankung deutlich.

Auch Alkohol bewirkt, neben der Erhöhung der Herzfrequenz, eine Engstellung der Gefäße und bedingt damit eine Erhöhung des Blutdrucks. Zudem hat hochprozentiger Alkohol eine zerstörerische Wirkung auf alle Zellen des menschlichen Körpers und kann so zum Beispiel eine Herzmuskelschwäche verursachen.

Die gute Nachricht: die Vermeidung von Alkoholexzessen und die Reduktion des täglich genossenen Alkohols auf die empfohlene Tageshöchstmenge senkt Ihren Blutdruck um weitere ca. 4 mmHg.

Tipp: empfohlene Menge Alkohol pro Tag bei Männern unter 20 g Alkohol (ca. 1 Fl. Bier) und bei Frauen unter 10 g Alkohol (ca. 1/8 l Wein)

Gestörter Schlaf

Ein ungestörter und damit erholsamer Schlaf ist für Ihre Gesundheit enorm wichtig. Jede nächtliche Ruhestörung erhöht durch die Ausschüttung von Stresshormonen Ihren Blutdruck und Ihre Herzfrequenz. Treten bei Ihnen nächtliche Atempausen auf, so leiden Sie möglicherweise an einem sogenannten obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS). Dies gehört unbedingt medizinisch abgeklärt. Der Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut durch die vorherrschenden Atempausen bedingt eine „Weckreaktion“ im Gehirn und damit verbunden die zuvor schon beschriebene Ausschüttung von Stresshormonen und damit einen Anstieg des Blutdrucks.